Mein Costa Rica
Seit 2013 habe ich das Glück, jedes Frühjahr mit
einer Gruppe von 20 Teilnehmern nach Costa Rica zu reisen, immer abwechselnd mit Studenten der Biologie und Biodiversität und „richtigen Erwachsenen“. Immer organisiert für uns diese Reise Dr.
Werner Huber (Universität Wien und Tropenstation La Gamba, Costa Rica), der zusammen mit Dr. Anton Weissenhofer in den Neunziger Jahren als junger Biologiestudent im äußersten Südwesten des
Landes in der Nähe von Golfito die Tropenstation La Gamba (www.lagamba.at) gegründet hat: ein sympathischer Ort zum Wohnen, Forschen, Staunen und Erleben mitten im
Tieflandregenwald von Costa Rica. Mit unserer Reise unterstützen wir also auch die Arbeit der Tropenstation und die kleine Gemeinde La Gamba, deren Einwohner mit dem Unterhalt der Station und uns
„Ökotouristen“ etwas Geld verdienen.
(Alle Bilder habe ich übrigens mit einer ganz einfachen Kamera aus nächster Nähe am Wegesrand machen können - oder sogar im Garten unserer Station! So ist "mein Costa Rica"!
Alle Bilder sind durch Anklicken zu vergrößern.)
Kleines Land mit großer Vielfalt
Das kleine Land Costa Rica ist nur etwa so groß wie Niedersachsen, beherbergt auf dieser Fläche aber ca. 5% der globalen Artenvielfalt. Grund dafür sind zwei Ozeane, Mangroven, Regenwälder im Süden, saisonale Trockenwälder im Norden, Bergregenwälder und tropische Hochgebirge – und als landschaftliche Bonbons noch Traumstrände und einige aktive Vulkane.
Das "übliche Tier" des tropischen Amerika kommt auch in Costa Rica vor. Es gehört freilich großes Glück dazu, Jaguar, Puma, Ozelot oder Tapir zu sehen. Aber folgende Tiere können wir eigentlich garantieren: 3 Affenarten, Faultiere, Tukane, Kolibris, Leguane, Basilisken, Fregattvögel, Meerespelikane, Geier, Kaimane (sogar im Garten unserer Station!) und sogar ausgewachsene Krokodile!
(Ach, und ich bin ja Botaniker!): Von den herrlichen Pflanzen ganz zu schweigen! ;-)
Pura Vida!
Die Ticos – so nennen sich die Staatsbürger von Costa Rica – sind ein fröhliches, freundliches und lebensbejahendes Völkchen, und ihr Gruß „Pura Vida!“ (echtes, reines Leben!) beschreibt diese Einstellung. Wegen ihrer Herzlichkeit und Gastfreundschaft fühlen wir uns bei ihnen in besten Händen.
Allerdings kennen die Ticos kein Brot – es gibt also täglich drei warme Mahlzeiten. Grundlage sind immer Reis und Bohnen in verschiedenster Gestalt, ergänzt durch vertraute oder exotische Gemüse, Fleisch, Fisch o.ä. In allen Unterkünften werden wir liebevoll bekocht, und für Vegetarier werden gesonderte Leckereien geboten.
Die Unterkünfte
Während unserer zwei Wochen in Costa Rica wechseln
wir mehrfach die Unterkünfte, wobei uns und unserem Gepäck bequemerweise immer ein eigener Bus zur Verfügung steht, in der Regel mit unserem sympathischen Fahrer Rafa.
Die Reise beginnt und endet in der Hauptstadt San José, und eine herrliche Woche lang wohnen wir in der Tropenstation La Gamba, mitten im feuchtwarmen Tieflandregenwald. Weitere drei Tage verbringen wir im angenehm frischen Klima des Bergregenwaldes (ca. 1500 m) in der weltberühmten Region Monteverde, und die übrigen Tage füllen wir (das Programm bleibt wegen der Verfügbarkeit der Betten etwas flexibel) mit Kurzbesuchen auf dem Páramo (tropisches Hochgebirge, 3000 m hoch, feucht-kalt), im saisonalen Trockenwald oder bei den Vulkanen. Wir können uns darauf verlassen: immer hat Werner Huber uns aus diesen Komponenten ein „Gesamtpaket“ geschnürt, von dem alle Teilnehmer begeistert waren.
Auf allen Stationen wohnen wir in richtigen Zimmern
mit richtigen Betten, allerdings auf Jugendherbergsniveau. Einzel- oder Doppelzimmer gibt es nicht, wir müssen uns also in Dreier- oder Viererzimmern kombinieren. Wir können überall mückenfrei
schlafen: In San José und Monteverde gibt es Fensterscheiben, in La Gamba Mückengaze vor den Fenstern. Aber auch draußen gibt es nicht mehr Mücken als hierzulande.
Tropische Gefahren
Gibt es im tropischen Regenwald nicht giftige Spinnen?
Ja! Ameisen mit schmerzhaftem Stich? Und ob! Und Giftschlangen? Jede Menge, sogar im Garten unserer Station!
Aber: Giftige Schlangen und Spinnen gibt es auch in Frankreich, Italien, Griechenland, der Türkei und anderen beliebten Urlaubsgebieten. Und statistisch gesehen, ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass wir mitten im zivilisierten Mitteleuropa in unseren besten Jahren von Depression, Burnout, Herzinfarkt, Schlaganfall oder anderen Zivilisationsleiden ereilt werden.
Was Tropenkrankheiten betrifft, ist Costa Rica ein recht „sauberes“ Land. Malaria tritt nur in einigen eng definierten Gebieten auf, die wir nicht besuchen. Wir brauchen also keine Malariaprophylaxe und nur den Impfschutz, der auch in Deutschland üblich und empfohlen ist.
(Die realste „Gefahr“ des Regenwaldes: Dass er uns
verzaubert und in seinen Bann schlägt, und dass wir ihn niemals vergessen. Wer die Vielfalt der Pflanzen und Tiere, die Stimmung, die Farben, Geräusche und Gerüche des Waldes erlebt hat, der
trägt ihn für immer bei sich – wie ein detailreiches, feingliedriges Tattoo auf der Seele. Es sind bereits zwei Work-und-Travel-erbrobte Studenten, die mir auf dieser Reise sagten „Das hier ist
wirklich das Geilste, was ich jemals erlebt habe!“. )
Klima und Kleidung
Ein Großteil unseres Kleidungsgepäcks brauchen wir nur für ganz kurze Zeit: Einen Tag verbringen wir auf dem Páramo in über 3000 m Höhe, hier ist es kühl und nass, und regelmäßig fallen die Temperaturen nachts auf den Gefrierpunkt. Hier gilt das Prinzip „Zwiebelschale“ mit Regenjacke, Fleecepulli, Langarmhemd.
Auch in der erfrischend kühlen (nicht kalten!) Bergluft von Monteverde (ca. 1500 m Höhe) könnten wir abends einen Fleecepulli überziehen.
Der Rest der Reise ist heiß, und wir benötigen kaum mehr als Shorts und T-Shirt.
In La Gamba sind Nachttemperaturen unter 22 Grad kaum bekannt, und unsere Regenwaldtage verbringen wir bei ca. 30 Grad und hoher Luftfeuchte. Noch heißer sind die Ausflüge in die saisonalen Trockenwälder im Norden in der Provinz Guanacaste, die wir in der laublosen Trockenzeit erleben und wo zu der hohen Lufttemperatur noch die gleißende, kaum durch Blätter gefilterte Sonne hinzukommt. Wer also keine Hitze mag und wem Schwitzen unangenehm ist, der wird diese Reise kaum genießen.
Badekleidung gehört unbedingt ins Gepäck: Wir werden jede Gelegenheit zum Baden nutzen: in Wasserfällen, Canyons, in den Mangroven („Schwimmen mit Spitzkrokodilen“) und nicht zuletzt im pazifischen Ozean.
Ernstzunehmen ist die Sonne: Wir fliegen nach monatelangem Sonnenentzug winterblass in die Tropen. Also unbedingt Hut und ausreichend Sonnenmilch mitnehmen (im Land ist sie sehr teuer!) Und ein guter und vielfach bewährter Rat: vorher im Sonnenstudio sanft vorbräunen! Eines der spektakulärsten Highlights ist eine ganztägige Bootstour auf dem Meer und in den Mangroven, und es wäre schade, wenn wir dieses Erlebnis mit einem grausamen Sonnenbrand bezahlen.
Für die Wanderungen im Regenwald brauchen wir Wanderschuhe bzw. andere halbhohe Schuhe, die etwas Halt gegen Umknicken geben. Bitte zwei Paar Laufschuhe mitnehmen, denn ein nass gewordenes Paar ist tags darauf noch nicht trocken.
Wandersandalen: Eine unvergessliche Wanderung führt uns eine ganze Weile durch das kiesige Flussbett des Rio Bonito, hier brauchen wir Crogs oder Wandersandalen („TEWA“), die wir nach dieser Etappe wieder gegen Wanderschuhe tauschen.
Für die vielen Zeiten dazwischen, also im Bus, an den gemütlichen Abenden etc. brauchen wir (es ist ja warm!) nur Sandalen, Flip-Flops o ä.
Auf den Stationen in La Gamba und in Monteverde
besteht übrigens die Möglichkeit, für einen geringen Betrag seine Kleidung waschen und trocknen zu lassen!
Werner Huber und seine Obst-Stopps
Zu unserem Abendbuffet gehören immer auch frische
Salate. Aber auch unterwegs ist für unsere Vitaminversorgung gesorgt: Werner Huber lässt keine Gelegenheit aus, bei Obstständen anzuhalten und uns unter seinen botanisch-kulturell-kulinarischen
Erläuterungen allerlei herrliches Obst verkosten zu lassen.
Auch bewährtes wie Bananen der verschiedensten Rassen, frische Mango und Ananas schmecken tropengereift noch einmal so gut, aber es gibt auch exotisch-unbekanntes zu kosten wie Cainito und Pitahaya, Guanabana, Zapote oder gar Marañon. Caña (=Zuckerrohr) kann man frisch vom Halm kauen oder bequemer in verarbeiteter Form genießen: in Gestalt des leckeren, milden Rums Centenario.
Regenwald-Tattoo-Spaß mit Genipa americana :
Und auch das gehört mittlerweile schon dazu: Wer
mag, kann auf dieser Reise sogar eine Menge über Tattoos lernen und hineinschnuppern in das „Lebensgefühl Tattoo“: Mit dem Saft des Baumes Genipa
americana lassen sich Tattoos auf die Haut zeichnen, die ca. 10 Tage halten und danach spurlos wieder „herauswachsen“.
Eine großer Spaß, eine tolle Erfahrung, und für manchen sogar eine neue Sichtweise auf diese magische, romantische und farbenfrohe Seite der menschlichen Natur und der Beginn einer neuen Leidenschaft. Bei der Entstehung des Buches „Jagua – Tattoos aus dem Regenwald“ hat die Tropenstation La Gamba maßgeblichen Anteil gehabt, und ich finde es schön, dass das mobile Genipa-Tattoo-Studio und der blauschwarze Tattoospaß einmal im Jahr an den Ort seiner Entstehung zurückkehrt.
In den Tropen wird es früh dunkel, die lauen Abende
sind lang, und wenn wir nicht gerade nach Rotaugenlaubfröschen pirschen, können wir auf der Veranda sitzen, essen, trinken, plaudern und – wie aufregend – uns tätowieren lassen ;-)
Was kostet der ganze Spaß?
Wir können den vierzehntägigen Aufenthalt meist für ca. 1750 € anbieten. Darin enthalten sind sämtliche Unterkünfte in San José, La Gamba, Monteverde und im Norden, die gesamte Verpflegung (3x am Tag warm, nach Anmeldung auch vegetarisch), alle Transporte (mit eigenem Bus mit Fahrer kreuz und quer durchs Land, 2 unvergessliche Bootstouren auf dem Pazifik, Taxis) sowie sämtliche Eintritte in den diversen Nationalparken (Costa Rica ist in dieser Hinsicht kein billiges Land!). Anders ausgedrückt: Es ist alles bezahlt mit Ausnahme des abendlichen gemütlichen Bierchens ;-)
Hinzu kommt der Flug, den bitte jeder selbst organisiert, denn viele verbinden diese zweiwöchige Reise noch mit Badeferien oder Kombinationen mit Panama, Karibik, USA o.ä.
Rechnen wir ca. 700 € für Hin- und Rückflug, bleiben wir für diese fantastische Reise noch immer unter 2500 €, was gemessen an dem, was geboten wird, ein unschlagbarer Preis ist.
"Pura Vida!" sagen eure kompetenten und charmanten Reiseleiter Dr. Werner Huber und Dr. Michael Schwerdtfeger ;-)
Sehn wir uns in San
José am 17.3.2018 ?
Das konkrete Programm Costa Rica 2018 (17.3. bis 2.4.2018)
Abkürzungen: U = Unterkunft, V = Verpflegung (Frühstück; Mittag, Abendessen), T = Transport, NP = Nationalpark
Samstag, 17.3.2018:
Anreise, Treffen in San José 18.00 Uhr und Einführung
U: San José, Casa León (wenige Fußminuten vom Centrum: Avenida 6 Calle 13, http://www.hotelcasaleon.com/)
Sonntag, 18.3.
Tagesexkursion Tieflandregenwald Braulio Carillo (Karibikseite)
T: Autobus
U: San José, Casa León V: F
Montag, 19.3.
Fahrt über den Cerro de la Muerte (Páramo, 3000 m) nach La Gamba
T: Autobus
U: La Gamba
V: F, A
Dienstag, 20.3.
Einführung in Station La Gamba und Tieflandregenwald
U: Tropenstation La Gamba,
V: F, M; A
Mittwoch, 21.3.
La Gamba: Wiederbewaldungsprojekt, Wasserfall Chorro, Kakauplantage
U: Tropenstation La Gamba,
V: F, M; A
Donnerstag, 22.3.
La Gamba: Exkursionen im Esquinas-Wald (Tieflandregenwald)
U: Tropenstation La Gamba,
V: F, M; A
Freitag, 23.3..
Mangroventour
T: Taxi, Boot
U: Tropenstation La Gamba,
V: F, A
Samstag, 24.3.
La Gamba: Exkursionen im Esquinas-Wald (Tieflandregenwald)
U: Tropenstation La Gamba,
V: F, M; A
Sonntag, 25.3.
Durchwanderung zur Küste (Playa San Josecito, Tieflandregenwald)
U: Tropenstation La Gamba,
V: F, M, A
Montag, 26.3.
La Gamba: Exkursionen im Esquinas-Wald (Tieflandregenwald)
U: Tropenstation La Gamba,
V: F, M; A
Dienstag, 27.3.
Fahrt mit einigen Stopps nach Monteverde
T: Bus
U: Biol. Station Monteverde
V: F, A
Mittwoch, 28.3.
Exkursion im Bergregenwald von Monteverde
T: Bus
U: Biol. Station Monteverde
V: F, M, A
Donnerstag, 29.3.
Exkursion auf den Hängebrücken von Monteverde (Bergregenwald) und Schmetterlingshaus
T: Bus
U: Biol. Station Monteverde
V: F, M, A
Freitag, 30.3.
Exkursion in die Reserva Lomas Barbudales und Weiterfahrt nach Guachapelin (saisonaler Trockenwald)
T: Bus
U: Hacienda Guachapelin
V: F, A
Samstag, 31.3.
Exkursion im Nationalpark Rincon de la Vieja (Trockenwald, Würgefeigen, Vulkane)
T: Bus
U: Hacienda Guachapelin
V: F, A
Sonntag, 1.4.
Fahrt mit einigen Stopps nach San José
U: San José, Casa León (wenige Fußminuten vom Centrum: Avenida 6 Calle 13, http://www.hotelcasaleon.com/)
V: F