Was wären wir Terrarianer ohne Drosophila (Taufliegen, Obstflegen, Gärfliegen) ?!

 

Pfeilgiftfrösche, kleine Geckos und all die Nachzuchten - da gehört eine funktionierende Drosophilazucht dazu. Natürlich gibt es ganz viele erfolgreiche Methoden, hier mein bewährtes Rezept. 

(Ich will nicht angeben, aber mit diesem Rezept ernähre ich seit 2008 ganz ordentliche Dendrobaten, und noch NIE ist mir ein Brei verschimmelt - ganz ohne Chemie!

Außerdem stinkt mein Brei nicht. Oft wird Banane empfohlen, da wird der Brei aber oft recht ekelig.)

Zutaten (für ca 16 Becher):

 

500 g Haferflocken (fein)

2 Päckchen (a 710 g) Apfelbrei

200 ml (eineTasse) Bio-Essig

4 EL Zucker

11 EL Bierhefepulver

Materialien:

 

Becher oder Gläser

Küchenrolle (stabile Marke, Blätter halbieren)

Gummiringe

Holzwolle (Drosophila-geeignet, also ohne Rückstände, Schmieröl o ä)

Stellt euch alles griffbereit, denn hinterher beim Umfüllen der Fliegen muss es schnell gehen: Auch wenn wir natürlich die flugunfähigen Mutationen züchten, wollen wir möglichst wenige entkommen lassen, sonst könnte es Stress mit den Mitbewohnern geben!  ;-)

(Ich bilde mir ein, die Zutat "Bierhefe" kann für die Vitaminversorgung der Tiere nur gut sein. Natürlich sind unsere Taufliegen nur so nahrhaft wie das, was sie selber gefressen haben)

 

Ein ordentlicher Spritzer Essig (ca 200 ml) macht den Brei weich genug und verhindert die Gefahr des Schimmelns.

 

 

Ordentlich durchrühren....

 

 

... dann sollte der Brei die "pladderige" Konsistenz eines guten, frischen, noch kuhwarmen Kuhfladens haben  ;-)

 

Er darf ruhig ziemlich flüssig sein; fester wird wird er von alleine, wenn die Flocken Feuchtigkeit aufnehmen. Außerdem sollte er nicht während der Entwicklung der Drosophila schon völlig austrocknen. (Die kleine Taufliege (Drosophila melanogaster) braucht 14 Tage, die große Taufliege (D. hydei) fast 4 Wochen.

 

 

Der Brei wird gut 2 cm hoch eingefüllt...

 

... und dann kommt ein lockeres Flöckchen Holzwolle darauf (Drosophila-Holzwolle (ohne Rückstände, Maschinenöl o ä) bestellt man sich einmal im Netz; man bekommt dann ein riesiges, monströses Paket, das hält aber bis zum Jüngsten Tag!)

Wenn wir Glück haben, haben wir (ziemlich) milbenfreihe Zuchten; dann können wir autark viele Monate lang mit den eigenen Beständen weiterzüchten und brauchen nicht dazuzukaufen.

 

Jetzt muss es flott gehen: die Fliegen werden aus dem alten Becher in den neuen geklopft. Und zwar nicht zu geizig!

 

Der neue Ansatz braucht wirklich VIELE Fliegen. Es sollen ja gleich nach wenigen Tagen "Unmengen" Maden da sein, die die sich entwickelnen Mikroben sofort auffressen, dann kann nichts schimmeln. 

Wenn mir Leute berichten, dass der Ansatz verdorben ist, glaube ich meist, sie haben zu wenige Fliegen hineingegeben.

Zum Schluss mit einem halbierten Blatt Küchenrolle abdecken. Wenn wir die Blätter vorher nass machen, schmiegen sie sich super an und passen nach dem Trocknen auf die Becher wie ein Deckel.

Meist bleibt nach dem Befüllen der Becher etwas Brei übrig, den verteile ich dann in die "fertigen" Becher mit den schon geschlüpften Fliegen, dann sind sie vitaler und langlebiger, nahrhafter und schmecken sicher auch besser nach Apfelbrei.