Der Goldbaumsteiger (Dendrobates auratus)
Der Goldbaumsteiger (Dendrobates auratus)

Meine Frösche

 

Mit den Pfeilgiftfröschen, das kam so: Schon als Kind träumte ich vom Tropischen Regenwald. Aus Filmen und Bilderbüchern wusste ich, dass dort unzählige Arten von Farnen, Bromelien, Orchideen und anderen Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) auf den Ästen der Bäume wachsen und dass diese „Gärten in luftiger Höhe“ der Lebensraum einer Fülle herrlicher Tiere sind: Faultiere und Affen, Tukane, Kolibris, Vogelspinnen – und sogar Frösche, die ihr ganzes Leben in den Baumkronen verbringen und nicht einmal zur Fortpflanzung hinuntersteigen müssen, da sie ihre Eier in die wassergefüllten Trichter der Bromelien legen. Und die schönsten und faszinierendsten waren die knallbunten Pfeilgiftrösche.

 

Jahrzehnte später purzelte mir aus Bromelien aus dem Frankfurter Palmengarten – arg verschreckt und kreidebleich – ein „blinder Passagier“ entgegen: ein Antillen-Pfeiffrosch. Ich peppelte den kleinfingernagelgroßen Winzling mit Taufliegen (Obstfliegen, Gärfliegen (Drosophila)) und begann, sie zu züchten, das klappte auf Anhieb und klappt bis heute. Und wo ich nun schon Fliegen hatte, konnte ich etwas annehmen, was ich noch Wochen vorher „aus Vernunftsgründen“ abgelehnt hatte: ein netter Göttinger Biologe wollte sich von seinen Pfeilgiftfröschen trennen.

Die Becken waren ja bereits vorhanden: als Freund exotischer Regenwaldpflanzen hatte ich ohnehin Pflanzenvitrinen mit Beleuchtung und Bodenheizung in Betrieb, in denen die erlesensten Regenwaldgewächse gediehen.

 

So ging das 2008 mit Dendrobates tinctorius ´azureus´und Ranitomeya ventrimaculata los. Ich hatte das Glück, von beiden Arten erfolgreiche Zuchtgruppen zu übernehmen, und schon bald konnte ich das Rufen der Männchen, Paarungsspiel und Eiablage beobachten und Kaulquappen großziehen.

 

Was für eine Freude: so ein sagenhaft schönes Tier wie den Azurblauen Baumsteiger erfolgreich nachzuzüchten! Mittlerweile sind meine Nachzuchten z.B. im Botanischen Garten Berlin und im Naturkundemuseum Hannover zu sehen und gingen über Terraristik-Börsen nach Schweden, in die Niederlande und nach Österreich. Und weil das nun so toll klappte und man leicht der Faszination der Pfeilgiftfrösche erliegt, hat sich mein Bestand auf derzeit 7 Arten erweitert.

 

Hier eine bunte Bildergalerie meiner Frösche, links in der Menüleiste Kurporträts der einzelnen Arten.