Baumfarne im tropischen Regenwald
Baumfarne im tropischen Regenwald

Farne

 

Farne haben etwas geheimnisvolles, zeitloses, archaisches. Tatsächlich ist die Pflanzengruppe der Farne ein Gruß aus vergangenen Erdzeitaltern: Farne bildeten dort, wo jetzt Bochum, Birmingham, Washington D.C. oder Kattowitz sind, vor 300 mio Jahren die feucht-tropischen Wälder der Steinkohlezeit (Karbon), lange bevor es Menschen, Säugetiere, Vögel oder auch nur Dinosaurier gab.

 

Farne bilden keine Blüten und Samen, sondern vermehren sich geheimnisvoll durch mikroskopisch kleine Sporen, weshalb die klassische Botanik blütenlose Pflanzen wie Algen, Moose, Flechten und Farne als „Kryptogamen“ („die im Verborgenen heiraten“) zusammenfasste. Auch wenn die Steinkohlewälder versunken sind, bevölkern heute noch 12.000 Arten von Farnen und Farnverwandten die Erde. Einige davon wie die „Rose von Jericho“ (Selaginella lepidophylla) haben sich sogar an periodische Trockenheit anpassen können, die Heimat der meisten Arten sind aber nach wie vor die feuchten, schattigen Wälder. Die größte Vielfalt findet sich in den tropischen Regenwäldern, wo sogar majestätische Baumfarne uns immer noch einen kleinen Eindruck von der einstigen Weltherrschaft der Farne geben.

Aber wir können zu der archaischen Welt der Farne immer noch Kontakt aufnehmen: Wir können heimische Farne in den Wäldern vor unserer Haustür aufspüren, schöne winterharte Farne aus Europa, Fernost oder Nordamerika in unsere Gärten pflanzen oder exotische Farne in den Gewächshäusern Botanischer Gärten besuchen; und es gibt sogar viele faszinierende Klein-Farne der feucht-tropischen Wälder, die sich in Pflanzenvitrinen und Terrarien halten lassen.

 

Mehr davon in dem Vortrag „Damals im Karbon – die geheimnisvolle Welt der Farne“.