Genipa, Henna und das so genannte „Schwarze Henna

 

Auch Henna ist ein Naturfarbstoff, der auf harmlose Weise die Haut für eine begrenzte Zeit färbt – aber das ist eigentlich auch schon alles an Gemeinsamkeiten.

 

Henna kommt aus einem ganz anderen Kontinent und Kulturkreis. Ursprünglich aus Indien, ist Henna heute im gesamten nordafrikanisch-vorderasiatisch-muslimischen Kulturraum und in Indien verbreitet.

 

Es ist eine ganz andere Pflanze: Der Hennastrauch (Lawsonia inermis) wächst in den Halbwüsten Nordafrikas, verwendet werden die pulverisierten Blätter.

 

Es ist eine ganz andere Farbe und „Stimmung“. Henna ist ein charakteristisches Braunrot. Henna-Designs sind vor allem ornamentale, verschnörkelte Arabesken auf Händen (beliebt als Brautschmuck), Beinen und Füßen und haben etwas sehr orientalisches, filigranes und feminines.

 

Henna-Tattoos wollten nie etwas anderes sein als Henna-Tattoos, und bei ihrem Anblick denkt man „Aha, ein Henna-Tattoo“. Beim Anblick eines gelungen Genipa-Tattoos denkt jeder Uneingeweihte:  „Boah, was für ein krasses Tattoo!“

 

Und was ist „Schwarzes Henna“ ?

 

Schwarzes Henna gibt es nicht. Henna ist rot, nicht schwarz. Die Schwarzen Henna-Tattoos, die man sich von Straßenkünstlern in Nordafrika und den Kanaren machen lassen kann, sind was ganz Schlimmes: Hier ist der Natur mit dem chemischen Stoff Paraphenylendiamin (PPD) nachgeholfen, der schlimme Entzündungen und hässliche, schlecht verheilende Hautverletzungen verursachen kann. Häufig bleibt nach dem Verblassen des Tattoos nicht nur die geschädigte Stelle als helles Narbengewebe sichtbar. Schlimmstenfalls hat der Körper dann gleich noch mal eben – und dann für immer- eine schwere Allergie auf PPD entwickelt. Und das ist schlecht, denn der Stoff begegnet uns in allen möglichen Produkten immer wieder, von Fahrradlenker und Druckerfarbe bis zum Plastikeimer und Haarfärbemittel. Und dann kannst du wegen eines einzigen verfluchten schwarzen Henna-Tattoos hinterher den Beruf des Friseurs oder Druckers vergessen!

Also Hände weg vom „Schwarzen Henna“. Mit Genipa ist, soweit ich weiß, noch nie etwas derartiges passiert.