Special: Ein Tattoo entsteht

 

(Alle Bilder sind durch Anklicken vergrößerbar)

 

Die ganze Sache mit den Genipa-Tattoos ist schon sehr witzig – und ich kann meine tattoophile Ader damit auf harmlose und spielerische Weise ausleben, solange es mir Spaß macht.

 

Aber zumindest ein echtes wollte ich doch auch schon immer haben!

 

Einen ganzen herrlichen Kurze-Hosen-Sommer lang hatte ich meine Genipa-Vogelspinne heimlich immer bei Bedarf nachgezogen und erfolgreich aller Welt für echt verkauft, und ich mochte sie Tag für Tag mehr. Also gab es über Stelle und Motiv keinen Zweifel.

Man geht dann natürlich nicht in das erstbeste Studio um die Ecke. Aber die unerschöpflichen Bildergalerien im Internet helfen dir ja, genau den Künstler zu finden, der das kann, was du dir vorstellst. Es lohnt sich schon, sich im Vorfeld gut damit auseinandersetzen, schon die Vorbereitung macht Spaß!

 

Also:

begleitet mich zu Roland, Lena, Marc und Daniel in die Tattoo-Garage Nürnberg, wo meine Avicularia metallica am 7.11.15 ihre „Adulthäutung“ gemacht hat. Man, war das aufregend und hat das Spaß gemacht!

(Ein bisschen spannend war es ja schon: Was würden die Nadel-Profis zu gemalten Genipa-Tattoos sagen? Nur mitleidig die Augenbrauen hochziehen? Aber ich habe die Prüfung bestanden, sie sagten anerkennend „Tatsächlich, sieht wirklich aus wie ein schlechtes Tattoo“. "Na hör mal, Marc !? Sagen wir mal, wie ein in die Jahre gekommenes Tattoo“.

(Denn für ein schlechtes Tattoo war es doch immerhin so gut, dass es monatelang alle für echt hielten! )

Alles beginnt mit einer Vorzeichnung. Als Roland mein Favoriten-Bild ablehnte, weil da der Schattenwurf nicht ganz richtig fallen würde, war ich mir sicher:  Hier bin ich richtig !

Alle Bein- und Fußglieder, Härchen und Lichtreflexe werden auf Kopierpapier übertragen, das dauert schon mal eine halbe Stunde !


Alles sieht professionell aus, eigentlich übersichtlich wie in der Arztpraxis beim Blutabnehmen.

 

Die Vorzeichnung ist millimetergenau (nicht wackeln !) übertragen, und jetzt gehts los !

Schmerzen ? Ach, wir sind doch nicht mehr bei den Maori und Marquesanern mit ihren Bambusstöckchen und Tierknochen!

Ich persönlich fands wirklich völlig entspannt. Ehrlich!

(Also, wer unbedingt als "Mutprobe" die unerträglichen Schmerzen braucht, der kommt hier vielleicht gar nicht mehr so richtig auf seine Kosten... ;-)  )


Blut ? Muss beim guten Tätowieren nicht viel fließen, sagt Roland.

 

Die amerikanische Zaubernuss (Hamamelis virginiana): Die Freundin aller frischen Tattoos. Super heilend und lindernd. Für Schattierungen werden die Farben teilweise mit "Hamamelis-Wasser" verdünnt.

Die ganze Zeit pfeift und singt der Meister bei der Arbeit - das kann ich so gut verstehen! Ich kenne es ja auch, wenn ich beim Zeichnen so richtig "im Flow" bin. Mal mit so einem coolen Gerät zu zeichnen, würde mir auch Spaß machen !

Jetzt kommt ein bisschen Farbe! Nur ein bisschen!

Denn ich trage im Sommer Shorts und hoffe, ich und meine Spinne werden noch viel heimische und tropische Sonne sehen. Deshalb wollte ich keine Rotknievogelspinne. Die wäre bunter gewesen. Aber nicht so lichtecht.

Bei der Zeremonie hat man ja dann ein paar Stunden Zeit und kann sich unterhalten. Über Themen, wie sie für die knallharte Tattoo-Szene typisch sind: Treue und Ehrlichkeit, Ehe, Familie und Kinder, Bodenständigkeit, Zuhause und die Werte, die wir lieben  ;-)

 

Fertig ?

Fertig !

Supercool, Roland !


Ich hatte Lena gebeten, ob sie wohl zwischendurch "mal ein Foto" machen kann.

 

Und dann hat sie diese ganze schöne Fotodoku geschossen!

Danke, Lena!


Das gute Stück am nächsten Tag. So satt bleibt sie nicht; ein Teil der Farben heilt in den nächsten Wochen raus.

 

Aber die ist schon wirklich genial gemacht, oder ?!


schau mal, kleine Rotknievogelspinne, so groß sollst du auch mal werden!      ;-)