Eleutherodactylus johnstonei:

der Antillen-Pfeiffrosch

 

Noch ein anderer kleiner Tropenfrosch, der nicht zu den Pfeilgiftfröschen gehört. Daumennagelgroß, schmucklos tarnfarbig ockerbraun und völlig nachtaktiv  -„Sehen“ kann man ihn also fast nie, aber dennoch ist der Frosch äußerst liebenswert, da er nachts ein lustiges, klares und melodisches Pfeifen anstimmt, wie man es von einem so kleinen Frosch gar nicht erwarten würde.

Vor wenigen Jahrzehnten gelangten die Tiere als „blinde Passagiere“ in einer Pflanzesendung aus der Karibik in die Botanischen Gärten. In den Gewächshäusern konnten sie sich halten und vermehren, führen ein unauffälliges nächtliches Leben und fressen Trauermücken, Gärfliegen und andere kleine Insekten.

 

Auffällig ist nur das Pfeifen der Männchen, mit dem sie ihre Reviere verteidigen und die Weibchen anlocken. Sehr gerne verstecken sich die Winzfrösche, wie die Dendrobaten, in den wassergefüllten Blattnischen der Bromelien. Hier wird auch das Eigelege abgelegt. Besonders interessant ist, dass die Entwicklung der Kaulquappen und die Verwandlung zum Frosch innerhalb der Eihülle statt finden, so dass winzig kleine, aber bereits vollkommen fertige Jungfrösche den Eiern entschlüpfen.

In mehreren Botanischen Gärten (Dresden, Halle (Saale), Frankfurt, Osnabrück) sind die Antillen-Pfeiffrösche als unauffällige Mitbewohner der Gewächshäuser etabliert. Für den Terrarianer sind sie optisch unattraktiv und scheinbar uninteressant. Sie lassen sich jedoch hervorragend mit den tagaktiven Pfeilgiftfröschen gemeinsam halten. Wenn sich die Dendrobaten abends in ihre Schlafplätze zurückziehen, erwachen die Pfeiffrösche, um unter den nicht gefressenen Taufliegen Nachlese zu halten und frisch gestärkt ihre lustigen Pfeifkonzerte anzustimmen.